Es hört sich an wie eine geniale Marketing-Erfindung: Werbe - Screens sollen in der Lage sein zwischen Geschlecht und Alter ihrer Betrachter unterscheiden können. Dadurch können Informationen schnell und unkompliziert an die Zielgruppe angepasst werden. Bisher hat sich die neue Technologie noch nicht auf dem Markt bewährt.
Kaum hat sich Digital Signage im deutschen Einzelhandel verbreitet, wurde die Zukunft der Digitale Beschilderung umgesetzt: seit einige Monaten ist Face-Tracking marktreif. Oliver Schwede von Invidis Consulting, einem Beratungsunternehmen für Kommunikation und Marketing erklärt "Das ist dann die nächste Generation von Digital Signage, sozusagen Digital Signage 2.0".
Mit Hilfe von Face-Tracking, sind die Werbebildschirme in der Lage zu erkennen ob ein Man oder eine Frau vor ihnen steht und auch ob die Person älter oder jünger ist. Dies funktioniert so: durch eine eingebaute Kamera wird der Betrachter Fotografiert und mit Hilfe einer Software mit anderen Bilder einer Datenbank verglichen. Die Software ist so Programmiert, dass sie erkennen kann, ob mehr Frauen sich vor dem Bildschirm stellen oder Männer und darauf sofort reagiert in dem die Werbebotschaften dementsprechend angepasst werden.
Aus der Sicht von Max Gutberlet, Strategic Marketing Manager von Hughes Network Systems Europe, die selbst Anbieter der neuen Technologie sind, ist die Individualisierung aus Marketing-Sicht gesehen, der heilige Gral. Es ist von Verteil, wenn man neben dem Geschlecht auch noch das Alter der Potenziellen Kunden weiss. Denn danach können die Werbebotschaften angepasst werden. Zum Beispiel können ältere Damen mit einem vorbeischippernden Kreuzfahrtschiff beworben werden und junge Mädchen mit einem Flug nach Mallorca ansprechen.
Jürgen Berens von Rautenfeld, ist der CEO und der Präsident der Online Software AG. Sie bieten unter anderem auch Face-Tracking-Lösungen an. Seiner Meinung nach sind Werbebotschaften, die für den Kunden relevant sind, wirken weniger störend und können sogar als Hilfestellung wahrgenommen werden. Gutberlet von dem International erfolgreichem Unternehmen, Hughes, bestätigt diese Aussage und meint außerdem dazu, dass je genauer die Werbebotschaften auf die Jeweilige Zielgruppe angepasst ist desto besser. Der Kunde bei dem dies erfolgreich getestet wurde, meldet eine Trefferquote von 99,5 Prozent.
Die verkaufsfördernde Erfindung ist selbst noch kein Bestseller
Man Trifft heutzutage immer noch auf Einkaufsläden, wo keine Werbebildschirme zu sehen sind, und das nicht nur in Deutschland sondern überall auf der Welt. Anscheinend sollte die neue Erfindung erst selber zu einen Bestseller werden, bevor sie den Verkauf ankurbelt. Nach der Meinung von Schwede von Invidis Consulting, haben die, die heute in Deutschland Digital Signage einsetzt, deswegen noch keinen Wettbewerbsvorteil. Aber da man sich überall schon mit dem Thema beschäftigt, ist es sicher, dass es in 10 Jahren zu einem Verkaufsförderndes mittel werden kann. Der Vorteil von Digital Signale zu den Print Medien ist die, dass Digital Signage viel schneller und einfacher aktuell bleiben kann und durch die Bewegten Bilder werden mehr Menschen Angesprochen.
Während bei den Plakaten niemand an deren Werbewirksamkeit zweifelt, meint Schwede, gibt es dennoch einige Unternehmer, die bei der Werbewirksamkeit von Digital Signage alles in allem kritisch gegenüber stehen. Mit dem Ziel die Wirksamkeit der modernen Werbemethode zu untersuchen, wurden Artikel geprüft, die sich im Preis und in der Zielgruppe ähnelten. Die in bewegten Bildern dargestellte Werbebotschaft wurde besser angenommen als die in Print Medien vorkommenden. Allerdings fehlt es noch an Erfahrung mit dem neuen verkaufsfördernden Instrument.
Es Trifft auch auf die Weiterentwicklung mit Hilfe des Face-Tracking zu. Man ist sich zum Beispiel noch nicht sicher ob es sinnvoll ist, die Betrachter nach Alter und Geschlecht aufzuteilen und wie der Bildschirm am besten reagieren soll, wenn Kunden aus verschiedenen Zielgruppen vor ihm stehen. Gutberlet von Hughes ist der Meinung, dass das neue Medium sich erstmal in der Praxis beweisen sollte. Es gibt aber kaum jemandem der da den ersten Schritt machen möchte, denn es existieren folgende Schwierigkeiten bei der Umstellung von Plakatwerbung auf Digital Signage: "Es gibt nur wenige Netze im Einzelhandel, die für hohe Datenmenge angelegt sind." Ein Werbespot, der ungefähr eine Minute lang ist, braucht ca. 20 Megabyte Speicherplatz. Und wenn eine Einzelhandelskette mit etwa 40.000 Filialen, Daten von bis zu 20 Megabyte gleichzeitig versendet, braucht man dementsprechend Bandbreite. Gutberlet erklärt außerdem, dass dieses System viel Geld braucht und daher besteht die nächste Aufgabe darin, die Systeme so anzupassen, dass sie günstiger werden. Die Industrie arbeitet schon daran.
Donnerstag, 3. Februar 2011
Face-Tracking: Marketingvision mit Startschwierigkeiten
iXtenso.com
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